Die Partner EnBW und EP Energy Transition haben eine Vereinbarung zum Verkauf der EnBW-Beteiligung am Braunkohlekraftwerk Lippendorf an die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) erzielt. Die Vertragsunterzeichnung ist für einen Stichtag bis Ende 2025 vorgesehen, womit EnBW seine Braunkohlenutzung beendet und die CO2-Emissionen um bis zu 2,5 Millionen Tonnen jährlich reduziert. Der Abschluss steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und weiterer vertraglicher Bedingungen. Einzelheiten zu Technik und Vertrag bleiben intern.
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LEAG übernimmt EnBW-Anteile in Lippendorf, treibt erneuerbare Energien voran

Kraftwerk Lippendorf (Foto: LEAG)
Mit der im Dezember 2025 anstehenden Übertragung der 50-Prozent-Beteiligung am Braunkohlekraftwerk Lippendorf von EnBW an EP Energy Transition beziehungsweise deren Tochtergesellschaft LEAG setzt das Unternehmen einen wichtigen Schritt. Die genauen Kaufkonditionen bleiben vertraulich und bedürfen der Zustimmung kartellrechtlicher Behörden sowie weiterer üblicher Bedingungen. Gleichzeitig erhöht EnBW den Anteil erneuerbarer Erzeugungskapazitäten im eigenen Portfolio auf rund 64 Prozent und stärkt damit seine langfristige Nachhaltigkeitsstrategie. Diese Maßnahme unterstreicht den Wandel zu klimaneutralem
Lippendorf Kraftwerk in Betrieb seit 1999, Effizienz 46 Prozent
Das Lippendorf-Kraftwerk arbeitet mit zwei identisch ausgelegten Kesseln in den Blöcken R und S, die seit 1999 kontinuierlich 875 Megawatt elektrische Nettoleistung pro Einheit liefern. Block R fällt seit Inbetriebnahme in den Verantwortungsbereich der Lausitz Energie Kraftwerke AG, während Block S bislang durch EnBW betrieben wurde. Die Anlage erreicht durch optimierte Dampfturbinenprozesse einen thermischen Wirkungsgrad von etwa 46 Prozent und gehört damit zu Europas effizientesten Braunkohleanlagen. Regelungstechnik verbessert die Betriebssicherheit.
Nach Verkauf letzten Blocks beendet EnBW Braunkohlebetrieb Ende 2025
Bis zum Ende des Jahres 2025 wird EnBW den letzten aktiven Braunkohleblock am Standort Lippendorf veräußern und damit das Geschäftsfeld Braunkohle vollständig aufgeben. Die Stromerzeugungskapazität aus Kohle reduziert sich von 3.135 auf 2.260 Megawatt, was eine Reduzierung um rund 40 Prozent darstellt. Dieser Schritt ist Teil der Unternehmensstrategie zur CO2-Reduktion und zum Ausbau alternativer Technologien im Sinne einer klimaneutralen Energieversorgung. Ziel ist es, durch Investitionen in erneuerbare Anlagen und Gaskraftwerke
EnBW nutzt Erdgas als Übergangstechnologie auf Weg zur Klimaneutralität
EnBW transformiert schrittweise seine Kohleblöcke durch Nachrüstung zu H2-ready Gasmotoranlagen. Als Meilenstein erfolgte im April im Block Stuttgart-Münster der erste „Fuel Switch“. Parallel entstehen zwei neue Gasanlagen in Heilbronn und Altbach/Deizisau. Erdgas übernimmt interimistisch die Versorgungssicherheit. Diese flexible Technologie gleicht volatile erneuerbare Einspeisungen aus. Mittelfristig soll grüner Wasserstoff die Gasmotoren betreiben, wodurch per Saldo erhebliche CO2-Einsparungen erzielt und die Klimaneutralität konsequent verfolgt wird. Dieses Transformationsprojekt untermauert EnBWs langfristige Nachhaltigkeitsstrategie effektiv.
Flexible Netzkompensation durch Gas- und Wasserstoffkraftwerke gewährleistet stabile Stromversorgung
Als Brückentechnologie gleichen die neuen gasbetriebenen Kraftwerke kurzfristige Versorgungslücken aus, die durch die fluktuierende Einspeisung von Wind- und Solarstrom entstehen. Sie bieten schnell abrufbare Leistung und tragen so maßgeblich zur Netzstabilität bei. Zunächst erfolgt die Verstromung mit blauem Wasserstoff, um Infrastruktur und Prozesse zu testen. Langfristig sind sie für den Einsatz von grünem Wasserstoff ausgelegt, wodurch sie einen nachhaltigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Energiesektors leisten. Effizient, flexibel, emissionsarm und kosteneffizient.
Erneuerbaren-Anteil steigt auf 64 Prozent dank EnBWs erfolgreicher Dekarbonisierungsoffensive
Die Übertragung der EnBW-Beteiligung am Braunkohlekraftwerk Lippendorf an LEAG ebnet den Weg zum Kohleausstieg bis Ende 2025 und senkt die Kohleleistung um 40 Prozent. Parallel realisiert EnBW in Stuttgart-Münster, Heilbronn und Altbach/Deizisau H2-ready Gaskraftwerke, die das volatile Netz mit flexibler Leistung stabilisieren. Diese Anlagen nutzen derzeit Erdgas und sind für den späteren Einsatz von Wasserstoff ausgelegt. Insgesamt führt dieser Kurs zu rund 2,5 Mio. Tonnen weniger CO2 pro Jahr, und erhöht die erneuerbare Quote auf 64 Prozent.